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Untersuchung der Trinkwasserinstallation auf Befall mit Legionellen ist jetzt auch Pflicht für Mehrfamilienhäuser


Änderungen der Trinkwasserverordnung

Mit der novellierten Trinkwasserverordnung, die am 01.November 2011 in Kraft getreten ist, werden Vermieter und Betreiber von Gebäuden, die über eine große Anlage zur Trinkwassererwärmung verfügen und in denen sich Duschen befinden, verpflichtet, das System der Trinkwasserinstallation auf möglichen Befall mit Legionellen untersuchen zu lassen. Von einer großen Anlage spricht man bei einem Warmwasserspeicher mit mehr als 400 Liter oder einem Rohrleitungsvolumen mehr als drei Litern zwischen Warmwasserbereitung und erster Entnahmestelle.

Der Grund für diese Untersuchungspflicht liegt in der latenten Gefährlichkeit der Legionellen. Mit bloßem Auge sind diese Keime nicht zu erkennen, sie können aber unter Umständen tödlich verlaufende Lungenentzündungen auslösen. Insbesondere durch das Einatmen beim Duschen gelangen die Keime in die Lunge. Die Symptome dieser meldepflichtigen Krankheit gleichen denen einer Grippe und werden oftmals nicht erkannt.

Die Überwachung der öffentlichen Gebäude, wie Krankenhäuser, Sporthallen und Schwimmbäder erfolgt schon seit Jahren und wird nun auch auf den privaten Bereich ausgedehnt.

Dafür ist es notwendig, dass zunächst die Anlage beim Kreis Pinneberg, Fachdienst Umwelt angezeigt wird. Ein entsprechender Vordruck findet sich auf der Internetseite www.kreis-Pinneberg.de unter dem Stichwort Trinkwasser / Legionellen im Trinkwasser. Hier finden sich auch viele weitere Informationen zu diesem Thema.

Zu beachten ist unbedingt, dass diese Untersuchungen nur durch zugelassene Trinkwasseruntersuchungsstellen durchgeführt werden dürfen. Eine Liste hierzu ist ebenfalls auf der Internetseite erhältlich.

Die Vermieter und Betreiber der Gebäude sind verpflichtet, ihre Anlagen innerhalb des folgenden Jahres untersuchen zu lassen. Der Kreis Pinneberg fordert niemanden gesondert auf, allerdings ist das Unterlassen in diesem Fall eine Pflichtverletzung und kann entsprechend geahndet werden.


Woher stammt der Name Legionella?

Im Jahre 1976 fand in Philadelphia (USA) ein Veteranentreffen ehemaliger Armeeangehöriger (Legionäre) statt. An diesem Treffen nahmen ca. 4400 Personen teil, von denen nach dem Treffen ca. 200 Personen an einer schweren Lungenentzündung erkrankten, die mit hohem Fieber einherging. 34 Personen überlebten diese Krankheit nicht. Als Auslöser für diese Erkrankungen wurde ein bis dahin unbekanntes Bakterium ausgemacht, das den Namen Legionella pneumophila erhielt.

Können Legionellen auch bei mir zu Hause vorkommen?

Grundsätzlich ja. Legionellen können in ungefährlichen Konzentrationen ins Trinkwassernetz mit dem Kaltwasser eingebracht werden. Um sich zu vermehren, benötigen sie bestimme Bedingungen:

  • Temperaturen zwischen 25 und 55 °C,
  • selten oder nie durchflossene Trinkwasserleitungen
  • Nahrungsangebot durch Ablagerungen im Rohrnetz (z.B. Biofilm) und
  • selten oder nie durchflossenen Trinkwasserleitungen.


V.i.S.d.P.
Pressesprecher

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