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Ein länger andauernder und flächendeckender Stromausfall im Kreis Pinneberg ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. Um für den Ausnahmefall gerüstet zu sein, trifft regelmäßig die Ansprechgruppe Energiemangellage im Kreishaus zusammen.
„Wir suchen gemeinsam nach vorausschauenden Lösungen, um die Lage im Ernstfall beherrschen zu können“, sagt Robert Schwerin, der als Fachbereichsleiter für den Bevölkerungsschutz im Kreis Pinneberg zuständig ist. Beteiligt an der AG sind Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg und Rellingens Bürgermeister Marc Trampe als Vertretung für die Kommunen sowie Experten der SH Netz AG, der Stadtwerke Elmshorn, vom THW, dem Kreisfeuerwehrverband, der Landespolizei, vom Abwasser-Zweckverband Südholstein und aus dem Bereich Katastrophenschutz der Kreisverwaltung.
„Bei einem Blackout wird es auf eine gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteur*innen ankommen“, so Schwerin. „Je mehr Aspekte eines solchen Szenarios vorher durchgeplant sind, desto schlagkräftiger sind wir aufgestellt. Und sollten unsere Pläne in der Schublade bleiben können - umso besser.“
Pläne für das Szenario Stromausfall hält der Katastrophenschutz im Kreis Pinneberg ohnehin vor. Mit der Ansprechgruppe hat die Vorarbeit jedoch noch einmal eine neue Qualität bekommen. Entstanden ist die Gruppe zunächst für das Szenario der Gasmangellage. Schnell ist jedoch klargeworden, dass ein geweiteter Blick auf Versorgungsstrukturen sinnvoll ist. Denn: Auch wenn Blackouts extrem selten sind, kommen sie vor. Wetterereignisse können Anlagen zerstören, menschliches und technisches Versagen können zusammenkommen und auch Angriffe von außen auf Anlagen oder IT sind nicht auszuschließen.
Das Szenario Stromausfall wäre ein massives Krisenereignis, vor allem wenn es über mehrere Tage anhalten und große Regionen umfassen würde. Innerhalb kurzer Zeit würde der Straßen- und Schienenverkehr zusammenbrechen. Tanken wäre nicht mehr möglich. Das Mobilfunknetz würde zunächst wegen Überlastung und später aus Mangel an Strom nicht mehr funktionieren. Die Versorgungen mit Gas und Wasser, das Abwassersystem und auch der Zugang zu Lebensmitteln und Waren für den täglichen Bedarf wäre erheblich eingeschränkt. Fahrstühle, Rolltreppen, automatische Türen - all das wäre von jetzt auf gleich ausgeschaltet. Zahlen mit Karte oder Online-Banking? – Fehlanzeige. Krankenhäuser, Rechenzentren, Polizei, Feuerwehr, Pflegeheime und Kommunen, aber auch Industrie und Landwirtschaft müssten - soweit vorhanden - auf Notstromversorgung umstellen. Ein großes Problem im Winter würde zudem der Ausfall von Heizungen darstellen.
In der AG Energiemangellage stehen deshalb Themen wie Anlaufstellen für Bürger*innen („Leuchttürme“), Wärmeinseln oder auch Kommunikationswege auf der Agenda. Die Planungen auf Seiten der Behörden, der Versorger und Hilfsorganisationen sind jedoch nur eine Seite der Vorsorge. Die andere Seite ist der Selbstschutz der Menschen im Kreis Pinneberg.
Beim länger anhaltenden Stromausfall hilft nur eines: vorbereitet zu sein. Um die Menschen im Kreis Pinneberg über das Thema Krisenvorsorge zu informieren, hat der Kreis die Website https://sei-bereit.kreis-pinneberg.de/ eingerichtet . Dort finden sich Hinweise zum Verhalten in Notsituationen, wie einem Stromausfall oder auch bei Sturmflut, Unwetter oder Hitze.
Medieninformation vom 13.01.2023
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