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Wie funktioniert der Katastrophenschutz im Kreis?


Katastrophenschutz im Kreis Pinneberg

Gerade zwei Jahre ist es her, dass zwei Flugzeuge am 11. September 2001 ins World Trade Center in New York einschlugen und Tausende von Menschen zu Tode kamen. Nicht so weit entfernt von uns - nämlich in Eschede bei Uelzen - passierte im Juni 1998 das ICE-Unglück. Auch die außergewöhnlichen Niederschläge und die Überschwemmungen an der Oberelbe und in der Marsch im Sommer 2002 sind vielen noch im Gedächtnis. Gefahren, Notfälle, Großschadenslagen und Katastrophen treten häufig unerwartet ein und stellen Hilfskräfte, professionelle Retter und Behörden innerhalb von kurzer Zeit vor schwierige Aufgaben. Dann darf es keine langen Diskussionen um Zuständigkeiten und fachliche Rivalitäten geben, effektive Lösungen oder Rettungsaktionen müssen umgehend eingeleitet werden, um einen wirksamen Schutz der Bevölkerung, bedeutender Sachgüter und der Umwelt zu gewährleisten. Um in vorhersehbaren und unvorhersehbaren Schadenslagen so gut wie möglich vorbereitet zu sein, werden die vom Kreis ausgearbeiteten Katastrophenschutzpläne ständig fortgeschrieben. Wie gefährdet ist der Kreis Pinneberg? Im Rahmen des Aufbaus eines Katastrophenschutz-Systems wurde 1996 eine landesweite Gefahrenanalyse durchgeführt, die seitdem laufend fortgeschrieben wird.

Sturmfluten, Überschwemmungen oder Schiffhavarien drohen dem Kreis insbesondere durch die Elbe. Ein effektiver Schutz der Elbmarschen wird durch den Landesschutzdeich erreicht, der zudem fast durchgängig durch eine zweite Deichlinie verstärkt wird. Auch die größeren Fließgewässer wie Pinnau und Krückau bergen entsprechendes Gefahrenpotential, welchem jedoch durch eine entsprechende Eindeichung begegnet ist. Weiteres Gefahrenpotential droht durch die guten Verkehrsverbindungen im Kreis. Gefahrgutunfälle auf Straße und Schiene, zum Beispiel auf den Bundesautobahnen A23 und A7 oder auf den Bahnlinien Hamburg-Neumünster bzw. Hamburg Westerland, welche zu den meist befahrenen Bahnstrecken Schleswig-Holsteins gehören, stellen ein unkalkulierbares Risiko dar.

Weitere Gefahren drohen durch den Betrieb der Kernreaktoren Brokdorf und Brunsbüttel sowie vom Kernkraftwerk Stade, das zwar vor Kurzem abgeschaltet wurde, aber bis zum endgültigen Rückbau noch Strahlungsherd sein kann. Auch vom Flugverkehr können Gefahren ausgehen - schließlich liegt ein Teil des östlichen Kreisgebietes in der Einflugschneise zum Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel.

Das System des Katastrophenschutzes ist vielfältig und arbeitet auf verschiedenen Ebenen.

Für den Katastrophenschutz im Kreis Pinneberg ist der Landrat als Untere Katastrophenschutzbehörde in vollem Umfang zuständig. Er entscheidet darüber, ob die Schadenslage den Umfang einer Katastrophe hat und welche Maßnahmen dann erforderlich werden. Neben den Hilfsorganisationen (Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk u.a.) wirken im Katastrophenschutz auch die Freiwilligen Feuerwehren der Städte und Gemeinden sowie die örtlichen Ordnungsbehörden mit.

Der Führungsstab des Kreises Pinneberg lenkt und koordiniert den Einsatz aller Beteiligten im Großschadens- bzw. Katastrophenfall. Er setzt sich zusammen aus Mitarbeitern der Verwaltung, Führungskräften der im Katastrophenschutz mitwirkenden Hilfsorganisationen und externen Fachleuten (je nach Schadenslage Polizei, Bundeswehr, Deutsche Bahn AG, TÜV Nord etc.).

Seit Ende 2001 ist der Führungsstab des Kreises Pinneberg im Gebäude der Integrierten Regionalleitstelle Elmshorn untergebracht. Regelmäßige Übungen und die Nutzung modernster Informations- und Kommunikationssysteme versetzen den Führungsstab in die Lage, sowohl flächendeckende als auch örtlich begrenzte Großschadenslagen und Katastrophen zu bewältigen.

Die Integrierte Regionalleitstelle Elmshorn (ILRS) nimmt im täglichen Dienst vorrangig die Aufgabe wahr, alle Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätze in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg zu leiten und zu koordinieren. Dazu ist sie 365 Tage im Jahr 24 Stunden täglich mit entsprechend qualifiziertem Personal besetzt. Telefonnummer: 112 Im Falle einer Großschadenslage oder Katastrophe wird daher die IRLS naturgemäß die erste Anlaufstelle für alle mit dem Ereignis in Zusammenhang stehenden Meldungen sein. Durch entsprechende Bereitschaftsmaßnahmen ist sie in der Lage, unverzüglich den Personalbestand um die dann zusätzlich benötigten Spezialisten zu erweitern.

Bis zur Führungsübernahme durch den Führungsstab des Kreises - veranlasst sie die notwendigen Maßnahmen (Einsatz von Personal, Material),

  • sammelt sie alle Informationen,
  • wertet diese aus und
  • stellt die aufbereiteten Informationen dem Führungsstab zur Verfügung,

damit ein reibungsloser Verantwortungsübergang sichergestellt ist.

Darüber hinaus setzt die IRLS zur Unterstützung des Führungsstabes einen weiteren einen weiteren Spezialisten (einen zusätzlichen "Lagedienstführer") und ggf.weitere Einsatz-Sachbearbeiter ein. Die notwendige Kooperation zwischen Führungsstab (Planung und Koordination) und Leitstelle (Disposition der Kräfte) kann damit während des gesamten Verlaufs der Lagebearbeitung effizient verlaufen.

Die Kreisverwaltung Pinneberg hat allerlei Wissenswertes rund um den Katastrophenschutz ins Internet gestellt - zu finden unter http://www.kreis-pinneberg.de.

V.i.S.d.P:
Pressesprecher

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