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Sein Herz schlug für Afrika


Jürgen Gotthardt verstorben

Als Jürgen Gotthardt 18 Jahre alt war, wurde er gefragt, ob er schon mal ein tropisches Land besucht habe: "Ja, Italien", antwortete der junge Mann damals. Mehr als 50 Jahre später konnte er darüber nur lachen. Denn der Bönningstedter kannte sich überall in der Welt bestens aus. "Mein Herz schlägt aber für Afrika", sagte er einer großen deutschen Tageszeitung.

Seit 1992 war Jürgen Gotthardt Honorarkonsul des afrikanischen Staates Tansania. Schon als Geschäftsführer der Wirtschaftsstelle Evangelischer Missionsgesellschaften hatte er kirchliche Projekte in Dritte-Welt-Ländern betreut. Am Wochenende ist der große deutsche "Afrikaner" aus dem Kreis Pinneberg im Alter von 71 Jahren verstorben.

Eines seiner großen Ziele, die deutsch-afrikanische Städtepartnerschaft zwischen Tansanias Hauptstadt Daressalaam und Hamburg hat er erreicht. Das Memorandum ist von Ole von Beust unterschrieben und die Partnerschaft für 2010 fest verabredet. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Christa Goetsch war im Juni dieses Jahres zum offiziellen Besuch in Tansania.

Mit von der Partie war der Pinneberger Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, der gemeinsam mit Konsul Gotthardt die Insel Sansibar auf Einladung von Staatspräsident Amani Abeid Karume besuchte. Karume strebt eine weitere Partnerschaft zwischen Sansibar und Helgoland an und hatte Tiemann am Rande eines Treffens mit Bundespräsident Köhler bereits 2008 zu einem ersten Sondierungsgespräch eingeladen. Der pragmatische Gotthardt favorisierte allerdings eine Verbindung zwischen Sansibar und dem Kreis Pinneberg einschließlich Helgoland und konnte den Staatspräsidenten davon auch überzeugen. Bis zu seinem Tode war es sein Herzenswunsch, diese Partnerschaft zu realisieren.

Offizieller Besuch auf Sansibar (Tansania)Bild von links: Tourismus-Ministerin Samia Suluhu Hassan, Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, Konsul Jürgen Gotthardt, Staatspräsident Amani Abeid Karume, Hamburgs Staatsrat Karsten Lüdemann






Kreispräsident Tiemann sagte zum Ableben Gotthardts, der Kreis Pinneberg habe eine großartige Persönlichkeit und er selbst einen Freund und ein Vorbild verloren. Wegen seiner Bescheidenheit und Zurückhaltung hätten nur Eingeweihte und wenige Menschen vor Ort von dem unermüdlichen sozialen und humanitären Engagement des Bönningstedters gewusst. Honorarkonsul wollte Gotthardt bleiben, so lange man ihn lasse, weil sein Herz nun mal für Afrika schlage. Nun hat es aufgehört. "Für sein Vermächtnis, Sansibar und seinen Heimatkreis Pinneberg miteinander partnerschaftlich zu verbinden, will ich weiterhin kämpfen", so Tiemann.

V.i.S.d.P.
Büro des Kreistages

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