Der Kreis Pinneberg wird sich künftig verstärkt beim Klimaschutz engagieren. Politik und Verwaltung des Kreises erarbeiten derzeit ein Konzept, um den künftigen Herausforderungen des Klimawandels gewachsen zu sein.

Die Freie und Hansestadt Hamburg präsentierte ihr Klimaschutzkonzept im August 2007 der Öffentlichkeit. Der Kreis Pinneberg prüfte daraufhin Möglichkeiten, einzelne Maßnahmen gemeinsam mit den Nachbarn durchzuführen. Dabei kristallisierten sich zahlreiche Chancen für eine Zusammenarbeit heraus, die parallel zu eigenen Aktivitäten des Kreises und in Kooperation mit den Kommunen geplant und durchgeführt werden können. Besiegelt wird die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und dem Kreis Pinneberg mit einem Kooperationsvertrag, der am kommenden Mittwoch vom Ersten Bürgermeister Ole von Beust und Landrat Dr. Wolfgang Grimme unterzeichnet wird.

"Der Schutz des Klimas ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Akteuren auf der lokalen, regionalen und internationalen Ebene gelingen kann," erklärt Landrat Dr. Wolfgang Grimme. "Die Klimaschutzaktivitäten des Kreises Pinneberg umfassen daher eine Reihe von Handlungsfeldern, die der Kreis gemeinsam mit den Kommunen und in Kooperation mit der Stadt Hamburg und den Nachbarn in der Metropolregion bearbeiten will. Dazu gehören unter anderem die Themenfelder Energie, Mobilität, klimafreundliche Verwaltung sowie Informations- und Bewusstseinsbildung," so Dr. Grimme weiter.

Mit der Stadt Hamburg fanden bereits vertiefende Gespräche über gemeinsame Maßnahmen statt. Es sollen Ressourcen und Sachverstand gebündelt und gemeinsam genutzt, Projekte, Maßnahmen und Veranstaltungen gemeinsam durchgeführt und ein tragfähiges Netzwerk aufgebaut werden. Das führt dazu, dass der Kreis Pinneberg sich an Hamburger Maßnahmen beteiligt und sich dort aktiv einbringt bzw. parallel zu Hamburger Aktivitäten eigene kreisinterne Themen bewegt.

Eine Beteiligung wird zum Beispiel für das Programm "Unternehmen für Ressourcenschutz" vereinbart. Durch einen kostenlosen Erst-Check erhalten Firmen jeder Größe einen Überblick, wo und wie sie beim Energie- und Wasserverbrauch sparen können.

Auch bei der Nutzung von Biobrennstoffen und bei der Geothermie soll sehr eng mit Hamburg zusammengearbeitet werden. Außerdem bildet das Themenfeld Mobilität und damit die Gestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) einen wichtigen Schwerpunkt der Kooperation. Als erste konkrete gemeinsame Maßnahme ist am 20. Januar 2008 ein autofreier Sonntag mit einem Informations- und Rahmenprogramm geplant. Für die Bürger des Kreises Pinneberg, die an diesem Tag ihr Auto stehen lassen, ist eine kostenlose Nutzung des ÖPNV in Vorbereitung. Eine informative Busrundreise zu interessanten Objekten zum Thema Klimaschutz innerhalb des Kreises soll den autofreien Tag ergänzen.

Dem Kreis ist eine Einbindung der kommunalen Familie besonders wichtig. Die Kreisverwaltung wird die kreisangehörigen Kommunen und die hier vertretenen Akteure, wie z.B. lokale Agenda 21-Gruppen oder Naturschutzverbände in die Klimaaktivitäten einbeziehen. Verschiedene Veranstaltungen sind derzeit geplant, beispielsweise eine Informationsveranstaltung für Kommunen zu Geothermie. Die regionale Zusammenarbeit mit externen Akteuren soll in 2008 durch einen regelmäßigen Austausch am "Runden Tisch" vernetzt werden.

Die Internetpräsenz des Kreises enthält einen eigenen Klimaschutz-Bereich.

Die Kreispolitik initiierte eine Klimaschutz-Arbeitsgruppe, die mit Vertretern aus jeder Kreistagsfraktion und der Verwaltung besetzt ist. Sie erarbeiten auf Grundlage der skizzierten Handlungsfelder Schwerpunkte für die Klimaschutzmaßnahmen. Der Umweltausschuss befasst sich regelmäßig mit klimaschutzrelevanten Fragestellungen. Als gemeinsames strategisches Ziel aller politischen Fraktionen wurde am 22.10.2007 im Umweltausschuss eine Zieldefinition festgelegt, die eine koordinierende und unterstützende Funktion des Kreises für Aktivitäten der Region festschreibt und die Kooperation mit Hamburg und der Metropolregion hervorhebt.

V.i.S.d.P.
Pressesprecher