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Der demographische Wandel und die Generation 55+ aus Unternehmersicht


Ergebnisse der „Best Agers“ Betriebsbefragungen

Der Demographische Wandel, gekennzeichnet durch Rückgang und Alterung der Erwerbsbevölkerung, gewinnt auch bundespolitisch an Gewicht. In dem von der Bundesregierung vorgelegten Konzept zur „Fachkräftesicherung“ steht die Beschäftigungssicherung Älterer als eine von fünf Maßnahmen an vorderster Stelle der politischen Handlungsempfehlungen.

„Der demographische Wandel ist in aller Munde. Der drohende Fachkräftemangel sowie die schrumpfende und alternde erwerbstätige Bevölkerung stellen uns bereits heute vor große Herausforderungen. Auch die Struktur und Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Arbeitsmärkte im Kreis Pinneberg sind von diesen Entwicklungen bereits erheblich betroffen“ erläutert der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft, Regionalentwicklung und Verkehr, Kai Feuerschütz „Der Kreis Pinneberg befasst sich im Rahmen des EU-geförderten Ostsee-Projektes „Best Agers“ bereits seit 2010 eingehend mit den Herausforderungen des Demographischen Wandels auf regionaler Ebene, insbesondere in Bezug auf die spezifische Arbeitsmarktsituation der Generation 55+. Von den Ergebnissen des Projektes können die Unternehmen hier direkt vor Ort profitieren“.

Im Rahmen des Projektes wurden in den vergangenen Monaten umfassende Befragungen im Kreisgebiet initiiert, welche die diesbezügliche Betroffenheit und Handlungsnotwendigkeit der lokalen Betriebe und Unternehmen ermitteln sollte. Insgesamt wurden über 150 Betriebe befragt. „Mein Dank geht an alle Unternehmen die sich an der Befragung beteiligt haben und Interviews mit älteren Beschäftigten ermöglicht haben“ bedankt sich Feuerschütz bei den Unternehmen.

„Die Befragung hat deutlich gemacht, dass in den Unternehmen die Wahrnehmung demografischen Wandels steigt, insbesondere vor dem Hintergrund fehlender Fachkräfte und der Herausforderung zukünftiger Personalplanung“ so das allgemeine Fazit von Jonas Meixner, Projektverantwortlicher beim Kreis Pinneberg.

Die meisten befragten Unternehmen konnten jedoch noch keine systematischen Strategien und Angebote für ältere Beschäftige vorweisen, um eine längere Erwerbsdauer attraktiv zu machen und deren Erfahrungen im Betrieb zu halten. Zumeist wurden Einzelmaßnahmen wie altersgemischte Arbeitsgruppen, Fortbildungsmöglichkeiten und die ergonomische Ausstattung der Arbeitsplätze genannt.

„Die Unternehmer schreiben hingegen vor allem Anreizen wie individuell gestalteten Arbeitszeiten und Arbeitsinhalten sowie einer verbesserten Arbeitsatmosphäre die höchste Bedeutung zu, um ältere Beschäftigte länger im Unternehmen zu halten“ so Meixner zu den Ergebnissen der Befragung.

Eine weitere Erkenntnis der Befragung ist, dass die meisten Unternehmen die beruflichen Kompetenzen von älteren Beschäftigten deutlich höher bewerten als die ihrer jüngeren Kollegen. Die Dringlichkeit des Projektziels, ältere Mitarbeiter in Mentorenprogrammen zu gezieltem Transfer von Know-How und betriebsinternen Erfahrungen zu schulen, wird auf diese Weise eindrucksvoll bestärkt.

Über das Interreg-Projekt „Best Agers“

Das Interreg-Projekt "Best Agers" fungiert im Ostseeraum als eines von zwei strategischen Projekten mit gehobener Bedeutung. Es vereint vor dieser Ausgangslage 19 Partner aus 8 Ostsee-Anrainerstaaten, bestehend aus Landkreisen, Universitäten und anderen wirtschaftlichen und sozialen Trägern.

Diese kooperieren zunächst bis Ende 2012 mit der Zielsetzung, innovative Lösungen zu entwickeln, um die Erfahrungen und Potentiale der - "Best Agers" genannten - Erwerbstätigen im Alter von 55+ in den jeweiligen Arbeitsmärkten zukünftig besser zu nutzen. Auf diese Weise soll deren Rolle in Betrieben und Belegschaften aufgewertet und u.a. der Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung und der Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte begegnet werden.

 
Pressemitteilung vom 30.06.2011

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