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Unverwechselbar - Mülltonnen im Kreis Pinneberg erhalten einen Chip


Behälteridentifikationssystem im Kreis Pinneberg

Vom 12. August bis Ende November bekommen alle grauen und braunen Abfallgefäße einen kleinen Chip - auch Transponder genannt - am Behälterrand „eingepflanzt“ sowie zusätzlich ein Etikett, auf dem die Nutzer erkennen können, zu welchem Grundstück das entsprechende Gefäß gehört.

Damit beginnt nächste Woche - zunächst im nördlichen Kreisgebiet - eine 4 monatige Inventarisierung des Bestandes der rund 150.000 Restabfallbehälter und Bio-Tonnen. Auf die Kennzeichnung der Papiertonnen wird verzichtet.

PM 2013-08-09„Wir brauchen dringend eine Übersicht, wo die zugelassenen Behälter stehen, ob Tonnen verloren gegangen, wieder aufgetaucht, vertauscht oder versehentlich mit umgezogen sind“, stellen Andreas Köhler, Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung und Herbert Schultze, Geschäftsführer des kreiseigenen Abfuhrunternehmens HAMEG, das neue System vor. Deshalb bekommen auch nur die Behälter den Chip und Aufkleber, die angemeldet sind und für die gezahlt wird. Das Thema „Verursachergerechtigkeit“ spielt hier neben der Bestandsaufnahme eine große Rolle, denn vermutlich werden derzeit mehrere hundert Behälter geleert, die versehentlich bereitgestellt und für die keine Abfallentgelte entrichtet werden.

Künftig wird also eine Behälternummer, die als einzige Information im Chip gespeichert ist, bei der Leerung ausgelesen. Hat der Behälter keinen Chip oder ist er an diesem Tag gar nicht dran, wird das ab Januar 2014 an der Schüttung des Müllwagens erkannt und die Entleerung findet nicht statt.

In der vergangenen Woche sind die ersten 25.000 Grundstückseigentümer angeschrieben und informiert worden. Dazu gehören Elmshorn, Tornesch und Quickborn sowie alle Gemeinden nördlich dieser drei Städte (Bevern, Bilsen, Ellerhoop, Heede, Hemdingen, Langeln, Seeth-Ekholt, Barmstedt, Bokholt-Hanredder, Brande-Hörnerkirchen, Bullenkuhlen, Groß Offenseth, Lutzhorn, Bokel, Klein Offenseth-Sparrieshoop, Kölln-Reisiek, Osterhorn, Westerhorn).

Kreis und Abfuhrunternehmen haben die Grundstückseigentümer per Brief um Mithilfe gebeten. Um die Behälter für die Ausrüstung schnell zu finden, sollen sie - je nach Gebiet - eine Woche lang an der Grundstücksgrenze oder direkt vor dem Grundstück bereitgestellt werden. Außerdem lautet die Bitte an die Eigentümer, über kleine, mitgeschickte Deckelaufkleber die Auffindbarkeit der Gefäße zu erleichtern.

PM 2013-08-09Acht Montageteams werden dann Gebiets- und Straßenweise die Behälter mit einem Chip und dem endgültigen Behälteretikett ausstatten. Auf dem Behälteretikett ist die Adresse, Behältergröße und der Leerungsrhythmus aufgedruckt. Stimmt alles, wird der Chip durch ein Handlesegerät mit den Daten des Aufklebers „verheiratet“ und fest in die Mülltonne verankert.

Datenschutzrechtliche Bedenken kann Marko Hoffmann, der das Projekt von Seiten der Kreisverwaltung begleitet, ausräumen. Der Chip enthält lediglich eine Behälteridentifikationsnummer. Über diese Nummer wird der Behälter mit den bereits vorhandenen Daten im EDV-System des Kreises verknüpft, das den gesamten Behälterbestand verwaltet. Es sind keine personengebundenen Daten gespeichert und es werden auch keine zusätzlichen Daten erhoben.

Von Seiten des Abfuhrunternehmens wird betont, dass durch das Einlesen der Transponder die Tourenplanung optimiert werden kann. „Wir können die ordnungsgemäße Entleerung der Behälter mit der Einführung des Identsystems verbessern, da die Besatzung der Fahrzeuge jederzeit sehen kann, welche Behälter bereits geleert wurden und wo noch Hand angelegt werden muss. Damit können wir unsere Dienstleistung transparenter und nachvollziehbarer gestalten“, betont Schultze die logistischen Vorteile.

Befürchtungen, dass durch die Einführung des Behälteridentifikationssystems die Entgelte erhöht werden, räumt Köhler von Seiten des Kreises aus:“ Eine Erhöhung der Entgelte aufgrund der Einführung des Behälteridentifikationssystems wird es nicht geben, denn die Kosten für die Einführung des neuen Systems werden sich nach ca. 3 Jahren amortisieren“. Den Ausgaben stehen Einsparungen gegenüber und zwar durch ein vereinfachtes Behältermanagement, vermeidbare Doppelfahrten der Müllfahrzeuge sowie durch das Beenden illegaler Behälterbereitstellungen (sogenannte "Schwarztonnen“). Außerdem wird der Service gegenüber den Kunden weiter verbessert, z.B. durch den schnelleren Austausch defekter Behälter.

Einen konkreten Vorteil und gleichzeitig das Zeichen, dass der Behälter umgerüstet wurde, haben die Kunden unmittelbar nach der Ausrüstung: An den seitlich angebrachten Aufklebern ist zu erkennen, zu welchem Grundstück die Abfallbehälter gehören - so werden sie z.B. an den Sammelplätzen nicht mehr verwechselt.

Wer genauere Informationen wünscht, was das Identsystem leistet, welche Auswirkungen es hat und wo und wann die Umstellung stattfindet, kann alles Wissenswerte auf den Seiten der Kreisverwaltung unter www.pi-abfall.de nachlesen.

Außerdem ist Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 16:00 Uhr (Fr. bis 14:00 Uhr) eine Hotline für Fragen rund um das Thema „Einführung Behälteridentsystem“ unter 04121/ 4502-4502 erreichbar.

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