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Gebäudetrakt der Kreisberufsschule Pinneberg gesperrt - Unterricht beginnt eine Woche später


Baumängel erfordern sofortiges Handeln - Suche nach Lösungsmöglichkeiten

Mit sofortiger Wirkung wurde gestern ein Gebäudetrakt der Kreisberufsschule Pinneberg mit 20 Räumen für den Unterricht gesperrt. Ein Betreten sowohl der Unterrichtsräume als auch des Lehrerzimmers ist nicht mehr gestattet. Die betroffenen 500 Schülerinnen und Schüler sind in dieser Woche informiert worden, dass sich der Beginn des Schulbetriebs nach den Sommerferien um eine Woche verzögert. Der Unterricht findet dann weitgehend planmäßig statt. Allerdings müssen dafür alle Raumreserven der Berufsschule ausgenutzt und im Schichtbetrieb, also vormittags und nachmittags, unterrichtet werden.

Diese Entscheidungen fällte Landrat Dr. Wolfgang Grimme in Abstimmung mit den Verantwortlichen der Kreisverwaltung und externen Fachleuten. Eine akute Einsturzgefahr des Gebäudes besteht nach Aussage der Fachkräfte allerdings nicht; es ist standsicher. Jedoch ist die erforderliche Tragfähigkeit der Decken bei der aus dem Schulbetrieb resultierenden Belastung nicht mehr sichergestellt. Insofern ist der betroffene Gebäudetrakt für den Unterricht gesperrt worden.

Parallel arbeitet die Kreisverwaltung nun mit Hochdruck an einem Sanierungskonzept. Aufgrund der sehr umfassenden Schäden nimmt dies einige Zeit in Anspruch. Gegenwärtig können daher weder zur Sanierungsdauer noch zu den erforderlichen Sanierungskosten Aussagen getroffen werden. Um die Sanierungszeit zu überbrücken sollen bis zu den Herbstferien Container aufgestellt werden, die insgesamt 20 Klassen beherbergen können. Bis dahin muss mit Übergangslösungen gearbeitet werden.

Zum Hintergrund: In der Sommerpause war beabsichtigt, das Lehrerzimmer in der Beruflichen Schule Pinneberg zu sanieren. Anlass hierfür war der sichtbar durchgebogene Fußboden des im ersten Stock gelegenen Lehrerzimmers.

Bei Beginn der Arbeiten erkannte man deutliche Risse im Fußboden, sodass Fach-Statiker zur Beurteilung der Situation hinzugezogen wurden. Die Untersuchungen zeigten, dass bei den Bauarbeiten 1955 zum einen Beton mit einer unzureichenden Qualität verwendet wurde. Zum anderen trug man eine wesentlich dickere Schicht Estrich auf als dies aus statischen Gründen angemessen gewesen wäre.

Ein weiterer jetzt festgestellter Mangel besteht darin, dass die eigentlichen Deckenträger keine in Längsrichtung erforderlichen Abstützungen aufweisen, was ebenfalls zu einer geringeren Festigkeit der Decke beiträgt. Im Ergebnis heißt dies, dass die notwendige Tragfähigkeit der Decke bei einer Aufrechterhaltung des Unterrichtsbetriebes nicht mehr gegeben ist.

Diese beim Lehrerzimmer festgestellten Untersuchungsergebnisse ließen vermuten, dass die Decken der weiteren in dem betroffenen Gebäudetrakt gelegenen Räume ebenfalls mit derartigen Baumängeln behaftet sind. Dies führte in den Sommerferien zu weiteren Untersuchungen. Als Ergebnis wurden auch hier gleichartige Baumängel festgestellt. Somit war es zwingend erforderlich, den betroffenen Gebäudetrakt vollständig für den Unterrichtsbetrieb zu sperren.

V.i.S.d.P.
Pressesprecher

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