Bei der ständigen Aufnahme kleiner Bleimengen spricht man von einer chronischen (sich langsam entwickelnden) Belastung. Gesundheitliche Wirkungen einer chronischen Belastung lassen sich nur in aufwendigen Untersuchungen an einer großen Zahl von Betroffenen und Nichtbetroffenen nachweisen. Mittels solcher Untersuchungen wurde festgestellt, dass es zu einer Beeinträchtigung von Intelligenz-, Aufmerksamkeits- und Reaktionsleistungen sowie einer Verschiebung der Hörschwelle bei Kindern kommen kann. Das sich entwickelnde kindliche Nervensystem reagiert besonders empfindlich.
Ungeborene und Kinder stellen besonders empfindliche Gruppen dar. Dies erklärt sich aus der beschriebenen Wirkung, aber auch daraus, dass das Kind im Verhältnis zu seinem Körpergewicht mehr Flüssigkeit zu sich nimmt, als dies bei Erwachsenen der Fall ist. Bei Kindern wird das aufgenommene Blei nicht - wie bei Erwachsenen - vermehrt in den Knochen gespeichert, sondern bleibt zu einem größeren Anteil in den Organen und den Geweben des Organismus verfügbar und kann gesundheitliche Schäden verursachen.
Junge Frauen und Schwangere sollten sich vor einer unerwünschten Aufnahme von Blei schützen. Im Falle einer späteren oder bestehenden Schwangerschaft kann Blei, das in den Knochen der Erwachsenen gespeichert ist, mobilisiert und an das werdende Kind abgegeben werden.