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Kreis Pinneberg und RWE Umwelt unterzeichnen Vertrag


Verhandlungen zum Verkauf von GAB-Gesellschaftsanteilen abgeschlossen

Am Montag, 19. November 2001 unterzeichneten der Kreis Pinneberg und die RWE Umwelt Norddeutschland GmbH & Co, eine Tochter der RWE Umwelt AG, einen Vertrag zum Verkauf eines 49 %-Gesellschafteranteils der GAB Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung des Kreises Pinneberg mbH. Durch diesen Vertrag werden die Vorteile der öffentlich-rechtlich beeinflussten Gesellschaft mit den Vorteilen eines qualifizierten privaten Entsorgungsunternehmens im Sinne eines Public-Privat-Partnerships realisiert. Die vereinbarte Zusammenarbeit dient der Sicherung und dem Ausbau des Abfallwirtschaftsstandortes Tornesch-Ahrenlohe und damit auch dem Erhalt des hohen Entsorgungsniveaus im Kreis Pinneberg. Die wirtschaftlichen Aktivitäten der GAB mbH werden dadurch wesentlich gestärkt. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze geleistet.

Berend Harms, Landrat des Kreises Pinneberg und Vorsitzender des Aufsichtsrates der GAB mbH verspricht sich durch die Beteilung der RWE Umwelt Norddeutschland die Möglichkeit, ein zukunftsträchtiges Unternehmenskonzept für die GAB mbH fortentwickeln zu können. Der Kreis Pinneberg setzt darauf, dass bisher in der RWE Umwelt angesiedelte Aktivitäten in Zukunft von der GAB wahrgenommen werden. "RWE Umwelt Norddeutschland ist ein Unternehmen, das im norddeutschen Raum in bemerkenswerter Weise präsent ist", so Harms. "Uns wurde die Auslastung der vorhandenen GAB-Anlagen zugesichert. Es besteht eine hohe Flexibilität auf beiden Seiten für die Übernahme neuer Aufgaben durch die GAB. Wir haben eine überschaubare Entwicklung der Kostenseite für die andienungspflichtigen Abfälle vertraglich vereinbart und rechnen mit einer mittel- und langfristigen Stabilität der Gebühren", erläuterte Harms.

Kreispräsident Dietrich Anders hob hervor, dass der Kreis Pinneberg mit dem vorliegenden Verhandlungsergebnis zufrieden ist, insbesondere damit, dass die Gebühren für die nächsten drei Jahre konstant gehalten werden können. Die Steuer- und Gebührenzahler werden damit auf lange Sicht entlastet.

"Der Kreis Pinneberg hat seine Entscheidung nach langen Beratungen und mit tatkräftiger Unterstützung von Aufsichtsrat und Geschäftsführung der GAB mbH gefällt und ist dankbar dafür, dass diese komplexe Entscheidung mit überwältigender Mehrheit gefällt wurde", stellte Anders fest.

Bernard M. Kemper, Vorstandsvorsitzender der RWE Umwelt AG, hob hervor, dass sein Unternehmen seit vielen Jahren vertrauensvoll mit Kommunen zusammenarbeite. So könne RWE Umwelt auf langjährige, erfolgreiche Erfahrungen in zahlreichen Public Private Partnerships verweisen. Vor diesem Hintergrund begrüßte Kemper die Beteiligung an der GAB.

Durch die Zusammenarbeit mit dem größten privaten Entsorger in Deutschland sei der Kreis Pinneberg für die zukünftigen Herausforderungen in einem immer stärker zusammenwachsenden Europa bestens gerüstet, so Kemper weiter. Die im bundesweiten Vergleich vorbildliche Struktur der kommunalen Abfallentsorgung im Kreis ergänze sich hierbei optimal mit dem Know-how seines Unternehmens.

Die RWE Umwelt verfüge mit 400 Standorten und weit über 200 Sortier-, Aufbereitungs-, Verwertungs- und Behandlungsanlagen über das dichteste Servicenetz der deutschen Entsorgungsbranche. Insgesamt werden über 200.000 Kunden aus Industrie und Gewerbe sowie rund 150 kommunale Kunden betreut.

"Die Partnerschaft mit den Kommunen ist uns ein wichtiges Anliegen. RWE als der Multi-Utility-Konzern in Deutschland bietet Ver- und Entsorgungsdienstleistungen aus einer Hand, von der Energie über Wasser und Abwasser bis hin zu Abfall und Recycling. Dies ist auch eine hervorragende Basis für die Partnerschaft mit dem Kreis Pinneberg", so der Vorstandsvorsitzende der RWE Umwelt.

Darüber hinaus verwies Kemper darauf, dass mit dem Erwerb der GAB-Anteile eine gemeinsame Geschäftsstrategie umgesetzt werden soll. Voraussetzung hierfür sei jedoch der positive Ausgang des laufenden Kartellamtsverfahrens. Dies sei bereits eingeleitet, und es werde mit einem zügigen Abschluss gerechnet.

Zur Strategie gehöre zum Beispiel der Aufbau eines einheitlichen, gemeinsamen Vertriebs, die gemeinsame Nutzung des Stoffstrommanagements und der Vermarktungsmöglichkeiten der Niederlassungen im gesamten norddeutschen Raum sowie die bessere Auslastung der vorhandenen Abfallbehandlungs- und Sortieranlagen beider Seiten.

"Unsere Partnerschaft mit dem Kreis Pinneberg bedeutet auch eine Erweiterung des Dienstleistungsspektrums", so Ulf Klöckner, Vorstandsmitglied der RWE Umwelt AG. Schließlich könne die gemeinsame Wertschöpfung auch durch die Bündelung aller Einkaufsaktivitäten verbessert werden.

Mittelfristig würden - so Klöckner - eine große Zahl an Dauerarbeitsplätzen entstehen. "Der Kreis Pinneberg hat sich für ein starkes und kommunal erfahrenes Unternehmen entschieden. Dadurch ist die Abfallentsorgung langfristig gesichert, und die Entsorgungsgebühren bleiben für den Bürger planbar."

Der Aufsichtsrat der GAB mbH hat sich mit den dramatisch veränderten Rahmenbedingungen - auch unter massivem Einfluss der Europäischen Kommission - seit langem, insbesondere aber in den Jahren 2000 und 2001 beschäftigt. Seit Ende 1999 wurden unaufgefordert Interessensbekundungen von mehreren namhaften großen deutschen Abfallunternehmen an den Landrat und die Geschäftsführung der GAB herangetragen, sich an der GAB beteiligen zu wollen. Schließlich wurden 12 Bewerberfirmen vorstellig, die Gesellschafteranteile der GAB erwerben wollten. Daraufhin hat der Kreis zusammen mit der GAB ein straff geordnetes Verfahren entwickelt, das allen Firmen gleiche Chancen ermöglichte. Hierbei und bei den Verhandlungen mit der RWE Umwelt wurde der Kreis und die GAB mbH von der Beraterfirma Price Waterhouse Coopers (PWC) beraten. In die engere Wahl kamen zunächst fünf Bewerberfirmen, unter denen im Rahmen dieses sehr aufwendigen Verfahrens die RWE Umwelt Norddeutschland (damals noch unter dem Namen Ties Neelsen & Klöckner - TNK) den Zuschlag bekommen hat.

V.i.S.d.P.
Pressesprecher

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