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Schutz vor Hochwasser wird verbessert


Schutz vor Hochwasser wird verbessert

Als im Juli letzten Jahres das Tief "Claudia" für außergewöhnlich hohe Niederschläge (122 Liter pro Quadratmeter) sorgte, standen große Teile der Haseldorfer Marsch unter Wasser. Diese extremen Regenmengen konnten weder schadlos rückgehalten, noch schnell genug abgeführt werden, daher kam es zu Problemen. Trotz verstärkter gemeinsamer Bemühungen von Gemeinden, Ämtern, Wasser- und Bodenverbänden sowie Feuerwehr und Kreisverwaltung mit zusätzlichen Pumpen den Wasserabfluss zu beschleunigen, gelang es nicht Schäden beim Obstanbau und bei der Landwirtschaft, sowie bei vielen Privatleuten zu vermeiden.

Als Konsequenz aus dieser außerordentlichen Überschwemmungssituation setzte der Landrat des Kreises Pinneberg Ende August 2002 eine "Arbeitsgruppe Hochwasserschutz" ein, mit dem Ziel, aus den Erfahrungen dieses außergewöhnlichen Ereignisses zu lernen und Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten.

Die Arbeitsgruppe, die aus Vertretern der Ämter Haseldorf, Moorrege, der Deich- und Sielverbände sowie der Kreisverwaltung besteht, stellte nun ihre zwischenzeitlich erarbeiteten Vorschläge zur Verbesserung der Entwässerungssituation in der Haseldorfer Marsch vor. Norbert Jänisch von der Kreis-Wasserbehörde überreichte am Mittwoch stellvertretend für die Gruppe dem Landrat den Arbeitsbericht.

"Vor einem solchen ungewöhnlichen Hochwasserereignis wie im Juli 2002 kann man sich nicht vollständig schützen", betonte Landrat Berend Harms. "Allerdings können die Vorbereitungen zur Schadensabwehr bei Hochwasser verbessert werden. Dies können wir nur dann erreichen, wenn alle Beteiligten sich an einen Tisch setzen und wie hier - in der Hochwasser-AG geschehen - konstruktiv zusammenarbeiten. Für das Engagement und die Bereitschaft zur Kooperation möchte ich mich daher bei allen Beteiligten herzlich bedanken."

Wie Wilfried Kroh, Leiter des Fachdienstes Umwelt und Leiter der Arbeitsgruppe, ergänzte, richten sich die bisher erarbeiteten Vorschläge an die verschiedenen Gruppen, die mitgearbeitet haben. So wurde gemeinsam überlegt und zusammengetragen, welche Maßnahmen die Gemeinden und Ämter, die Wasser- und Bodenverbände und der Kreis kurzfristig, langfristig und mittelfristig umsetzen können.

Norbert Jänisch von der Wasserbehörde des Kreises erläuterte, dass einige der vorgeschlagenen Maßnahmen bereits umgesetzt wurden. Insbesondere sollen die Marschbewohner darüber informiert werden, was sie tun können, um sich besser vor Hochwasserschäden zu schützen. Die Arbeitsgruppe hat daher ein Merkblatt erarbeitet und eine Hochwasserschutzfibel vom Bundesbauministerium besorgt. Diese Infoschriften können kostenlos beim Kreis und beim Amt Haseldorf abgeholt werden. Außerdem ist ein Notgraben neu angelegt worden und der Zulauf zum Schöpfwerk Altendeich (Flethwetter) entschlammt worden. Auch mussten zahlreiche Bäume weichen, die durch ihr Wurzelwerk Rohre beschädigt haben und so den Wasserabfluss im Notfall verzögern würden.

Ein wesentliches Ergebnis der Arbeitsgruppe, so betonte Wilfried Kroh, sei die Notwendigkeit, ein Generalentwässerungskonzept für die Marsch zu erstellen.

Landrat Harms stellte klar, dass der Kreis Pinneberg eine solche Planung allein nicht finanzieren könnte. Auch das Land Schleswig-Holstein müsste seinen Beitrag zur Schadensvermeidung leisten. Die Arbeitsgruppe wird demnächst diese Forderung persönlich in Kiel vortragen.

Ende 2003 Jahres trifft sich die Gruppe wieder, um zu prüfen, welche Maßnahmen bisher umgesetzt wurden und um das weitere Vorgehen abzustimmen.

Der Arbeitsbericht der Hochwasser-AG sowie das Merkblatt für Privathaushalte lassen sich auch im Internet einsehen, ausdrucken und downloaden unter: www.kreis-pinneberg.de.

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