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Mobilitäts-Projekt startet: Lieber zu Fuß oder mit dem Rad als im Elterntaxi


Kurzer Stopp am Kantstein, Tür auf, Kind raus, Tür zu und weiter geht’s - diese Szene spielt sich Morgen für Morgen vor den Schulen ab. Bei Kindertagesstätten steigt ein Elternteil üblicherweise mit aus. Die Bilanz bleibt dennoch die gleiche: Es ist normal geworden, dass Kinder mit dem Auto zur Schule oder in die Kita gebracht werden. „Elterntaxi“ hat sich als Begriff dafür etabliert. Das Nachbarschaftsforum Südholstein/Hamburg will das ändern. Unter der Federführung des Kreises Pinneberg beginnt jetzt ein auf 2,5 Jahre angelegtes Projekt, das die Verkehrswende vor Schulen und Kitas zum Ziel hat.

„Wenn es machbar ist, sollten Kinder zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad zur Schule oder in die Kita kommen“, sagt Landrätin Elfi Heesch. „Es ist wichtig, dass Kinder von früh an ein bewusstes Mobilitätsverhalten entwickeln. Der Weg zu Fuß stärkt die Gesundheit, fördert die Gemeinschaft mit anderen und schützt das Klima. Als Kreis Pinneberg sind wir sehr motiviert, beim Thema Elterntaxi ein Umdenken anzuregen.“

Studien zeigen, dass es in den 1970er Jahren noch rund 90 Prozent der Kinder waren, die zu Fuß zur Grundschule gegangen sind. Heute ist diese Zahl auf knapp 40 Prozent gesunken. In einer hoch verdichteten Region wie im Projektgebiet des Hamburger Westens und der angrenzenden Kommunen im Kreis Pinneberg führt dies zu einem hohen Verkehrsaufkommen, das auch von den Bildungseinrichtungenäußerst kritisch gesehen wird. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Unfallgefahr, die sich zu den Stoßzeiten vor den Schulen entwickelt. Das Nachbarschaftsforum Südholstein/Hamburg umfasst die beiden Hamburger Bezirke Altona und Eimsbüttel, die Städte Wedel, Schenefeld, Pinneberg und Quickborn sowie die Gemeinden Rellingen, Halstenbek, Bönningstedt, Hasloh und Ellerbek.

Startschuss für das Projekt „Schulisches Mobilitätsmanagement“ ist jetzt aktuell eine Online-Befragung. Alle 200 Schulen sowie sämtliche Kindertagesstätten der Projekt-Region werden gebeten, die eigene Verkehrs-Situation im Schulumfeld zu beschreiben und zu bewerten. Damit wird eine Daten-Basis für das weitere Projekt geschaffen.

Der Kreis Pinneberg leitet und koordiniert die einzelnen Projektschritte. Unter anderem ist geplant, die Ergebnisse der Befragung in diesem Sommer bei einem Workshop zu präsentieren und zu diskutieren. Dabei sollen neben den Schulträgern und -behörden, auch Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern sowie ÖPNV-Träger, Unternehmen des Nahverkehrs, Verkehrsverbände und die Polizei eingebunden werden. Ziel des Projekts sind die Mobilitätserziehung von Kindern, die Sensibilisierung von Eltern und Lehrkräften für das Thema, die Erprobung und Umsetzung von Maßnahmen sowie die Entwicklung eines Leitfadens.

Das Projekt ist eines von insgesamt vier Reallaboren und gemeinsam mit diesen Teil des im Januar vorgestellten Leitprojekts „Mobilitätsmanagement“ der Metropolregion Hamburg. Es wird zum größten Teil aus Mitteln der Metropolregion finanziert. Mit dem Projekt sollen die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel gefördert und die PKW-Nutzung verringert werden. Es geht darum, Verhaltensmuster bei der Verkehrsmittelwahl im Alltag zu hinterfragen sowie Einstellungen und Verhaltensweisen zu verändern. Im Kreis Pinneberg begleitet das Büro bueffee aus Wuppertal das Projekt über die gesamte Dauer als fachliche Unterstützung.

Die drei weiteren Reallabore in Hamburg, Neumünster und in den Kreisen Stade, Harburg, Lüneburg und Cuxhaven arbeiten an Lösungen für Betriebe und Gewerbestandorte sowie ländliche Regionen.

Weitere Informationen rund um das Projekt: https://metropolregion.hamburg.de/mobilitaetsmanagement/

 
Medieninformation vom 17.03.2022


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