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Regionales Entwicklungskonzept Helgoland - Eine Zukunft für die Insel!


IPP Kiel übergibt Abschlussdokumentation an Gemeinde und Kreis

Am 30. Mai 2011 übergibt das Büro IPP - Ingenieure für Bau, Umwelt und Stadtentwicklung aus Kiel die rund 700 Seiten umfassende Dokumentation zum Regionalen Entwicklungskonzept (REK) an die Gemeinde Helgoland sowie an den Kreis Pinneberg. Damit ist der gutachterliche Teil des REK für die Insel Helgoland abgeschlossen. Ein interdisziplinäres Team unter der Federführung von IPP unterbreitet eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen, Maßnahmen und Impulsprojekten, die es nun gilt umzusetzen.

Hauptziel des REK ist es, Helgoland als eigenständige Gemeinde zu erhalten, zu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen. Notwendig ist es dabei, eine Basis für eine nachhaltige, wirtschaftliche Ausrichtung zu schaffen und eine Neuprofilierung des Tourismus zu ermöglichen.

PM 2011-05-30Der vorliegende Abschlussbericht identifiziert mehr als 75 Einzelprojekte. Von diesen sind wiederum rund ein Dutzend als so genannte Impulsprojekte vom REK-Team vertieft ausgearbeitet worden. Hierzu zählen die Umgestaltung des Südstrandes zur Erlebnispromenade, die Errichtung eines Mehrgenerationenhauses bzw. einer Anlage für generationsübergreifendes Wohnen oder die schon weit fortgeschrittenen Projekte Bluehouse und Greenhouse der Biologischen Anstalt Helgoland.

Im Sektor Wirtschaft nehmen die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel eine zentrale Stellung ein. Helgoland hat neben der Ausrichtung als Servicehafen für die Offshore-Windparks das Potenzial, Energie aus regenerativen Quellen zu gewinnen. Bürgermeister Jörg Singer meint dazu: „Der Tourismus ist und bleibt zwar unser Kerngeschäft. Wir wollen jedoch auch im Bereich Erneuerbare Energien eine Vorreiterrolle in Deutschland übernehmen.“ Er ist überzeugt, dass Helgoland künftig seinen kompletten Energiebedarf aus regenerativen Energien decken kann. „Vielleicht gelingt es sogar, dass die Insel Strom exportiert“, so Jörg Singer.

Beate Domin von der Landesplanung im Innenministerium Schleswig-Holstein erklärt: „Gemeinsam wurde 2009 die Handlungsnotwendigkeit erkannt, die sich zwingend aus dem rapiden Negativtrend in der Bevölkerungsentwicklung und den zurückgehenden Tourismuszahlen ergeben hatte. Das Land Schleswig-Holstein hat daher dieses Konzept mit einem Zuschuss in Höhe von 135.000 EUR (90% der Kosten) aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft (ZPW) mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und Landesmitteln gefördert.“

„Zur Umsetzung des gesamten Straußes von Maßnahmen und Projekten bedarf es neben einer effizienten Inselverwaltung eines professionellen Inselmanagements“, urteilt Oliver Stolz, Landrat des Kreises Pinneberg. Ein entsprechender Antrag beim ZPW ist bereits auf den Weg gebracht worden. Die Insel rechnet mit einer personellen Besetzung zum Ende diesen Jahres.

Der zurückliegende Planungsprozess dauerte insgesamt zwanzig Monate, damit acht Monate länger als ursprünglich geplant. Dafür gibt es mehrere Ursachen. Zum einen ist die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes stets durch eine schwer kalkulierbare Prozesshaftigkeit geprägt. „Zusätzlich kommt erschwerend hinzu, dass es bei diesem Projekt drei Auftrag- bzw. Fördermittelgeber gab, nämlich Gemeinde, Kreis und Land. Außerdem wechselte der Landrat als auch - noch entscheidender - der Bürgermeister während der Prozesslaufzeit“, so die Helgolandbeauftragte und Projektleiterin des Kreises Pinneberg Sabine Roberts.

Ungeachtet dessen hat das Team um IPP gemeinsam mit allen Beteiligten ein strategisches Entwicklungskonzept erarbeitet, das in den vier Themenkreisen „Wohnen und Städtebau“, „Tourismus“, „Natur, Landschaft und Forschung“ sowie „Wirtschaft, Verkehr und Häfen“ ein Gesamtpaket liefert, das neben zahlreichen Maßnahmen und Projekten konkrete Wege zur Umsetzung aufzeigt.

Die öffentliche Wahrnehmung zum REK kaprizierte sich lange Zeit auf die Frage „Landverbindung - Ja oder Nein“. Um die Jahreswende 2010/11 bestimmte allein die Diskussion um alternative Szenarien der Landverbindung den REK-Prozess. Das REK beschränkte sich daraufhin auf die fachlich fundierte Aussage, dass ein wirtschaftliches Wachstum der Gemeinde Helgoland notwendigerweise mit einer Landerweiterung verbunden sei. In der Folge gelangten somit die themenbezogenen Handlungsempfehlungen, Impulsprojekte und Maßnahmenvorschläge stärker in den Mittelpunkt des REK. Die Frage der Landverbindung soll durch einen Bürgerentscheid am 26. Juni 2011 abschließend beantwortet werden.

Das Einwohnerinteresse am REK Helgoland ist so stark, dass sich nahezu fünfzig Helgoländer im April bereit erklärt haben, an der Umsetzung des Konzeptes verantwortlich mitzuarbeiten. In den nächsten Jahren wird die Unterstützung und Mitwirkung aller Helgoländer benötigt, um das Konzept mit Leben zu füllen. Anfang Juni 2011 werden sich die vier Arbeitskreise in der Helgoländer Schule erstmalig zu einer Auftaktveranstaltung treffen, um die Schwerpunkte der umsetzungsorientierten Entwicklungsarbeit festzulegen. Die Erfahrungen zeigen, dass dabei insbesondere „kurzfristig vorzeigbare Maßnahmen ergriffen werden müssen, die für alle sichtbar umgesetzt werden“, beurteilt Stadtplaner Hartmut Teichmann vom Kreis Pinneberg das Gebot der Stunde.

V.i.S.d.P.
Pressesprecher


Foto: Jan-Hendrik Frank

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