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Ein Kind und viele Helfer - Bessere Kooperation von Schule, Jugendamt und Kinder- und Jugendpsychiatrie


Fachtagung in Elmshorn

Am heutigen Dienstag fand im Elmshorner Dienstleistungszentrum der Fachtag “Ein Kind und viele Helfer” statt, an dem über 120 Lehrkräfte, Vertreter der Jugendhilfe, Schulsozialarbeiter, Psychologen und Therapeuten teilgenommen haben. Mit dem Ziel eine intensivere Kooperation und Vernetzung aller in der Erziehung beteiligten Gebiete zu fördern, standen Fragen wie „Wie wird eine gemeinsame Verantwortung für Kinder in der Region umgesetzt?“ oder „Welche Strukturen gibt es schon und wie können diese weiterentwickelt werden?“ im Mittelpunkt. Die Fachtagung wurde von den Kreiskoordinatorinnen für schulische Erziehungshilfe Ulrike Bendiks und Maike Rückleben geplant und organisiert. Finanziert wurde die Veranstaltung vom Bildungsministerium Schleswig-Holstein.

Am Vormittag haben Experten, darunter der ehemalige Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Elmshorn Dr. Eberhard Weinert und Oberarzt Dr. Andreas Jakob in verschiedenen Vorträgen unterschiedliche Sichtweisen auf Teilhabestörungen von Kindern und Jugendlichen erläutert. Zudem wurden die Abläufe in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie und verschiedene Diagnosen vorgestellt. So wurde in dem Vortrag von Dr. Jacob deutlich, dass die Zahl von Kindern und Jugendlichen mit psychosozialen Belastungen steigen. Zu den Ursachen zählen unter anderem die fehlende elterliche Präsenz, psychisch erkrankte Eltern und eine erhöhte Gewaltbereitschaft.

Ulrike Bendiks und Maike Rückleben erklärten die pädagogischen und sonderpädagogischen Zusammenhänge und die Möglichkeiten schulischer Hilfeplanung.

Die Leiterin des Regionalteams Wedel Manuela Rieck-Perschonke stellte die bestehenden Kooperationsnetze und Hilfsangebote der Jugendhilfe dar und zeigte auch die Grenzen von Jugendhilfemaßnahmen auf.

Im Anschluss an die Vorträge wurden in verschiedenen Arbeitsgruppen Vorschläge gesammelt, wie die bereits bestehenden und erprobten Kooperationsstrukturen weiter verbessert werden können. Am Nachmittag wurden die Vorschläge in Arbeitsgruppen bewertet.

Die Teilnehmer zeigten sich zufrieden mit der Veranstaltung.

„Aktuell ist es immer wieder eine Herausforderung nach einer längerfristigen Behandlung mit meist positiven Entwicklungen die Reintegration in ein bestehendes

oder die Integration in ein neues Umfeld umzusetzen. Eine differenzierte Versorgungsstruktur könnte dieses erleichtern“ so Oberarzt Dr. Jakob.

"Gewünscht wird ein interdisziplinäres Team, das sich gemeinsam trotz oder gerade wegen der unterschiedlichen Fachlichkeiten gleichsam verantwortlich fühlt für die Kinder- und Jugendlichen mit Teilhabebeeinträchtigung am Alltag. In großen Systemen wäre ein case-manager wichtig, der die Verbindungen im Blick hat“ resümiert Rieck-Perschonke den Fachtag.

Zwei weitere interdisziplinäre Folgeveranstaltungen zum Thema „Exemplarische gemeinsame Fallkonferenzen“ wurden für das nächste Schuljahr in Aussicht gestellt.

 
Pressemitteilung vom 28.06.2011

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