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Kreis stellt Zahnarztauto „Klinomobil“ außer Dienst


Jugendzahnpflege des Kreises Pinneberg verliert ihr Aushängeschild

Mehr als 23 Jahre war das Klinomobil Wahrzeichen und Aushängeschild des Jugendzahnärztlichen Dienstes im Kreis Pinneberg - nun musste es wegen der vom TÜV festgestellten Mängel stillgelegt werden.

KlinomobilDer Kreistagsbeschluss vom 23.04.1980 machte den Weg frei zur "Bereitstellung einer angemessenen Behandlungseinrichtung" und damit zur Anschaffung des ersten und bislang einzigen Klinomobils in Schleswig-Holstein. Nach Freigabe der Mittel durch den damals zuständigen Krankenhausausschuss investierte der Kreis sage-und-schreibe 302.000 DM und erhielt dafür am 18.12.1981 ein komplett eingerichtetes und modern ausgestattetes "Zahnarztauto".

Das 7 m lange Fahrzeug wurde nach einer DEKRA-Schulung im März 1982 der zahnärztlichen Helferin Frau Gabriela Seldschopf anvertraut, die es seitdem nahezu täglich und stets unfallfrei fuhr und sich auch um die Wartung des Fahrzeuges kümmerte.

Bereits 1982 wurden 21 Schulen und 56 Kindertagesstätten mit dem Klinomobil besucht und ca. 11.000 Schul- und Kindergartenkinder durch Frau Seldschopf und die damalige hauptamtliche Jugendzahnärztin Frau de Rivera untersucht.

Ursprünglich sollten im Klinomobil auch behandlungsunwillige und behinderte Kinder und Jugendliche behandelt werden. Dies ließ sich wegen kassenzahn-ärztlicher Zulassungsprobleme und der Verlagerung des Aufgabenschwerpunktes des Jugendzahnärztlichen Dienstes auf die gruppenprophylaktische Betreuung letztendlich nicht realisieren.

Seit Mitte der 80-iger Jahre wurde im Klinomobil mit Kindergartenkindern und Schulanfängern unter z.T. spielerischer Anleitung das Zähneputzen geübt, über zahngesunde Ernährung aufgeklärt und die Angst vor den zahnärztlichen Geräten genommen. Nahezu alle kleineren und größeren Besucher haben auf dem Zahnarztstuhl im Klinomobil sitzend bereitwillig ihre Zähne gezeigt.

Im Oktober 1986 wurde der Jugendzahnärztliche Dienst des Kreises Pinneberg auf 2 hauptamtliche Jugendzahnärztinnen und 2 zahnärztliche Helferinnen aufgestockt und besteht seit Anfang 1989 in der heutigen Zusammensetzung aus.

Frau Gisa Meins und Frau Ulrike Pape (Zahnärztinnen) sowie Frau Gabriela Seldschopf und Frau Andrea Lubosny (Helferinnen). Die beiden Teams führen jährlich an allen 62 Grundschulen, 10 Förderschulen und 17 Hauptschulbereichen sowie schwerpunktmäßig an einigen anderen weiterführenden Schulen und ca. 40 von 157 Kindertagesstätten jugendzahnärztliche Reihenuntersuchungen durch. Im Schuljahr 2003/2004 waren es insgesamt 20.484 Kinder und Jugendliche, von den rund die Hälfte im Klinomobil, die andere in den Einrichtungen untersucht wurde.

Das Klinomobil hat die Arbeit des Jugendzahnärztlichen Dienstes durch den bleibenden Eindruck und die Akzeptanz bei den Kindern und Jugendlichen nachhaltig unterstützt. Erschien das Team ohne das Klinomobil, hieß es oft: "Und wo habt Ihr das große Auto gelassen ?" Auch die Mitarbeiterinnen des Jugendzahnärztlichen Dienstes werden das "Zahnarztauto" wegen der guten Arbeitsbedingungen durch den verstellbaren Untersuchungsstuhl schmerzlich vermissen.

Seit dem 28.02.05 ist das Klinomobil außer Dienst gestellt worden, weil die Reparatur des Fahrzeuges unwirtschaftlich wäre.

V.i.S.d.P.
Pressesprecher

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